St. Mauritius
Der Heilige Mauritius wurde im 3. Jahrhundert in Ägypten geboren. Er war Offizier der Thebäischen Legion, die in der Schweiz eingesetzt wurde. Viele der Soldaten waren bereits christlichen Glaubens, als sie den Befehl des Kaisers Diokletian erhielten, die Christen in der Schweiz aufzuspüren und zu töten. Mauritius und seine Gefährten weigerten sich, diesen Befehl auszuführen. Der römische Nebenkaiser Maximian gab daraufhin die Anordnung, die Soldaten der Thebäischen Legion nach und nach zu töten. 302 fand Mauritius so mit seinen Gefährten den Märtyrertod bei Agaunum (heute St. Maurice/ Schweiz). Die Gebeine der Märtyrer wurden um das Jahr 380 gefunden. Bischof Theodor ließ am Fundort eine Gedächtniskirche errichten, aus der sich später ein Augustinerkloster entwickelte. Kloster und Wallfahrt verbreiteten den Kult des hl. Mauritius in Europa.
Geschichtliche Entwicklung der St. Mauritius Kirche
Der hl. Bruno (1036 – 1055), er stammte aus dem Geschlecht derer von Merseburg, wurde von Bischof Godehard von Hildesheim zum Priester geweiht. Er war Domherr in Magdeburg, Hofkaplan Konrads II., und empfing die Bischofsweihe im Jahre 1037 vor den Toren Mailands vom Erzbischof von Köln, Hermann II., zu dessen Kirchenprovinz die Diözese Minden damals gehörte. Brunos bedeutendste Tat war wohl die Gründung des Benediktinerklosters St. Mauritius in Minden im Jahre 1042 auf dem Werder, im ausgefächerten Flussgebiet der Weser, südwestlich, wo heute der Mindener Bahnhof steht. Im Kloster St. Mauritius wurde Bruno nach seinem Tod beigesetzt.
1434 wurde das Kloster vom östlichen Weserufer an den heutigen Standort verlegt. Das Kloster überstand die Reformation, wurde aber im Rahmen der Säkularisierung 1810 aufgehoben. Die profanierte Kirche diente als Pferdestall, Lazarett und als Magazin der Soldaten. Nach 140 Jahren militärischer Nutzung konnte die Kirche 1950, als der Dom in Trümmern lag, wiederhergerichtet werden. Sie dient bis heute als Gottesdienstort.